Theater | AY CARMELA!

Wenn Sie an Ay Carmela denken, denken Sie an eine Show mit politischem oder protestierendem Ton oder einfach an eine Show über den Bürgerkrieg aus der Sicht von Verlierern. Weit entfernt von meiner Vision wäre es anmaßend zu sagen, dass es sich um falsche Visionen handelt. Das ist die Größe des Theaters, dass ein Text viele verschiedene Visionen haben kann und sicher alle etwas beitragen, ihn bereichern. Aber im Fall unserer Carmela ist das nicht unsere Absicht, wir wollen auf das zurückkommen, was wir für den Ursprung dieses Textes halten und dass es sich um nichts anderes handelt als um die Beziehung zweier armer Menschen (in diesem Fall zweier Komödianten) in einem solchen Kontext ebenso brutal wie ein Krieg, in dem das Wort Gerechtigkeit durch den Lärm der Bomben taub wird.

Wir sehen Carmela als die Geschichte zweier Überlebender, dass das einzige, was sie überleben müssen, darin besteht, einander zu brauchen, und dass, selbst wenn einer der beiden bereits tot ist, diese Abhängigkeit noch spürbarer wird. Und wenn Ay Carmela etwas bestätigt, glauben wir, dass es die Idee ist, dass die Toten nicht vergessen werden sollten, dass die Toten gerade gestorben sind, wenn wir aufhören, uns an sie zu erinnern.

Kurz gesagt, Ay Carmela ist ein Lied an das Überleben, an die Würde des Menschen, ein Seufzer, ein Schmerz, der in ein „Ay“ eingeschlossen ist, es ist eine Geschichte, die durch die Augen von Paulino erzählt wird, einem lebenden Toten, der sich festhalten muss zu der Idee, dass das Erscheinen von Carmela, einer toten Frau, die wieder zum Leben erweckt wird, real ist und dass die Show auf jeden Fall weitergehen muss.

Unser Wunsch ist es, einem Text, der an sich schon von solcher Schönheit und Erhabenheit ist, dass er zu einem Klassiker unserer zeitgenössischen Dramatik geworden ist, etwas Neues hinzuzufügen.

... Hören wir uns an, was Carmela und

Pauline...